Hebeanlagen
Funktionsweise, Anwendungsbereiche und Fördermaterialien von Hebeanlagen
Aufbau von Hebeanlagen
Eine typische Hebeanlage verfügt über einen Sammelbehälter, in dem sich eine Fördereinrichtung befindet – meistens ist das eine Pumpe. Für eine erhöhte Betriebssicherheit sind manche Anlagen auch mit zwei Pumpen ausgestattet. Sollte eine Pumpe ausfallen, wird so der Weiterbetrieb sichergestellt. Über eine Zulaufleitung wird dem Sammelbehälter das Schmutz- und Abwasser zugeführt. Erreicht der Wasserstand in diesem Zwischenspeicher ein gewisses Niveau, schaltet sich automatisch die Pumpe ein und das Wasser wird über eine Druckleitung in die Kanalisation angehoben. Wenn das Abwasser im Speicher auf das vorgegebene Niveau gesunken ist, schaltet sich die Pumpe wieder automatisch ab.
Jetzt Hebeanlagen findenEinsatz von Abwasser- und Schmutzwasserhebeanlagen
Eine zuverlässige Hebeanlage bzw. Abwasserhebeanlage ist unerlässlich, um Abwässer aller Art rückstausicher abzuleiten. Ab- und Schmutzwasserhebeanlagen sorgen stets für eine sichere Entwässerung unterhalb der Rückstauebene. Dies gilt für stationäre oder transportable Aufstellungen, für häusliches Abwasser, kommunales Abwasser oder Regenwasser und auch für fäkalienfreies oder -haltiges Abwasser.
Abwasserhebeanlagen verfügen über effiziente Abwasserpumpen und Sammelbehälter aus schlagfestem Kunststoff oder Beton.
Hebeanlagen zur Förderung fäkalienfreier Abwässer den Anforderungen sollten den Anforderungen der DIN EN12050-2 oder vergleichbaren Normen entsprechen. Für Fäkalienhebeanlagen gilt die Norm EN12050-1 zur Förderung von fäkalienhaltigen Abwässern.
Für aggressive oder ölhaltiges Schmutzwasser werden spezielle Werkstoffausführungen benötigt.
Unterschiedliche Arten von Hebeanlagen
Fäkalienhebeanlagen
Fäkalienhebeanlagen mit 1 oder 2 Pumpen bestehen meistens aus einem schlagfesten Kunststoffgehäuse mit mehreren Anschlüssen für den Abwasserzulauf, welche horizontal oder vertikal angeordnet sind. Durch diese Anschlüsse gelangt das Fördermedium in den gasdichten, geruchsdichten und wasserdichten Sammelbehälter. Ein Schaltgerät steuert in Verbindung mit dem Niveausensor im Sammelbehälter die Hebeanlage, worin 1 oder 2 Pumpen mit Schneidwerk das Medium mit langfaseriger Beimischung zerkleinern und automatisch über die Rückstauebene dem öffentlichen Abwasserkanal zuführen.
Schmutzwasserhebeanlagen
Schmutzwasserhebeanlagen gibt es im Kleinformat für Waschküchen oder Badezimmer in Kellerräumen oder Räumen die kein Fallrohr zum Abwasserkanal haben. Etwas größer sind die Unterfluranlagen mit Bodenablauf und Geruchsverschluss. Diese werden im Erdreich eingebaut und mit einem trittfesten Aufsatz an den Estrichboden angeglichen. Auch die Überfluranlagen mit standfesten Kunststoffsammelbehältern sind etwas größer und sind mit einer oder zwei Tauchmotorpumpen mit Rückschlagklappe ausgestattet.
Pumpstation
Eine Pumpstation für Abwasser, Schmutzwasser oder Regenwasser besteht aus einem begehbaren Pumpenschacht mit Deckel als Sammelbehälter. Der Schacht besteht meistens aus einem leichten schlagfesten Material wie PE oder PP und hat mehrere horizontal angeordnete Anschlüsse für den Zulauf des Mediums. In dem Schacht befinden sich 1 oder 2 Tauchmotorpumpen, die je nach Anwendung mit Schneidwerk ausgestattet sind für z.B. Abwasser mit Fäkalien oder ohne für Schmutzwasser oder Regenwasser. Für Abwasser mit Fäkalien ist eine ATEX Ausführung der Pumpen vorgeschrieben.
Regenwasseranlagen
Regenwasseranlagen, auch Regenwassernutzungsanlagen genannt, werden verwendet für die Brauchwasserversorgung in Häusern und Gebäuden. Die Regenwasseranlage besteht aus einem kleinen Behälter mit einer mehrstufigen Hebepumpe darin, welche bei Bedarf Brauchwasser an Abnehmer wie Waschmaschinen, Toilettenspülkästen oder Bewässerungsanlagen im Garten abgibt. Das Regenwasser wird in einer Pumpstation oder Zisterne gesammelt und an die Anlage geliefert bis der kleine Behälter darin gefüllt ist. Ist die Zisterne leer, schaltet die Anlage automatisch auf Trinkwassernachspeisung um. Die Trinkwasserleitung muss von dem Brauchwasserbehälter getrennt bleiben, deshalb ist diese über dem Übersturz angeordnet.
Kondensathebeanlagen
Kondensathebeanlagen bestehen aus einem Sammelbehälter aus schlagfestem Kunststoff zur Bodenaufstellung oder Wandaufhängung und einer automatische Niveausteuerung durch integrierten Schwimmerschalter. Das Motorgehäuse ist meistens im Deckel integriert, das Laufrad und die Hebehydraulik sitzen unterhalb des Flüssigkeitsniveaus. Das Laufrad ist meist aus Kunststoff, die Welle aus Edelstahl, da Kondensat durch die fehlenden Mineralien Korrosion fördert.
Anwendungsbeschreibung
Fäkalienhebeanlagen bieten volle Funktionalität und vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Sie eignen sich durch das integrierte Schneidwerk für Neubauten und Altbausanierung in Wohnhäusern und Mehrfamilienhäusern. Kleinere Hebeanlage sind ideal für den privaten Wohnbereich oder Hausboote, da die zulaufseitigen Anschlüsse für den häuslichen Gebrauch optimiert sind. Größere Hebeanlagen sind geeignet für Mehrfamilienhäuser oder sogar größere Wohn- oder Firmengebäude. Durch den Einsatz einer vollwertigen Hebeanlage mit steiler Kennlinie ist das Verstopfungsrisiko sehr gering. Auch beim Schneidvorgang gibt es eine stark verminderte Geräuschentwicklung. Der Anschluss weiterer Sanitäreinrichtungen ist möglich.
Hauptanwendungsbereiche:
▪ Entsorgung von Abwasser unterhalb der Rückstauebene
▪ Abwasserwirtschaft
Die Schmutzwasserhebeanlage wird zur automatischen Wasserentsorgung von Waschbecken, Duschen, Waschmaschinen und im größeren Rahmen für die Gebäude- sowie Grundstücksentwässerung eingesetzt. Das dabei anfallende Fördermedium ist verschmutztes Wasser aller Art. Sie werden als Kunststoffsammelbehälter mit automatisch schaltender Tauchmotorpumpe ausgeführt. Dabei sind Einzel- und Doppelanlagen möglich.
Hauptanwendungsbereiche:
▪ Automatische Gebäudeentwässerung und Grundstücksentwässerung unterhalb der Rückstauebene
Einzelanlagen:
▪ Automatische Entsorgung von häuslichem Schmutzwasser aus Waschmaschinen, Waschbecken, Spülen, Duschen oder Badewannen
▪ Entsorgung von stark verunreinigtem, faserhaltigem Wasser aus gewerblichen Einsatzbereichen, z. B. Wäschereien, Gemeinschaftswaschanlagen, Waschmaschinen und Spülmaschinen (auch Kochwaschgang)
▪ Überlaufsicherung bei der Regenwassernutzung und bei Feuerlösch-Vorbehältern
Doppelanlagen:
▪ Anlagen, die keine Unterbrechung der Schmutzwasserableitung gestatten, nach EN 12 050-2 als Doppelanlage (Z) ausführen
▪ Automatische Wasserentsorgung von überflutungsgefährdeten Räumen, Garageneinfahrten sowie von Kellerniedergängen (frostfrei)
▪ Überlaufsicherung bei der Regenwassernutzung und bei Feuerlösch-Vorbehältern
Pumpstationen für Abwasser oder Schmutzwasser werden eingesetzt zur Abwasserentsorgung von Gebäuden und Grundstücken unterhalb der Rückstauebene, Grundstückssanierung, Entsorgung im privaten, gewerblichen, industriellen und kommunalen Bereich, Gemeinschaftsentsorgung von mehreren Wohneinheiten (z. B. Reihenhäuser), Druckentwässerung oder auch nachträglich bei Entwässerungs- bzw. Rückstauproblemen in „Altbaugebieten”.
Hauptanwendungsbereiche:
▪ Abwasserentsorgung
▪ Gebäudeentwässerung
▪ Grundstücksentwässerung
▪ Grundstückssanierung
▪ Druckentwässerung
Prinzipiell gilt es, Regenwasser möglichst nahe an seinem Entstehungsort zu sammeln und zu speichern, wenn man es benutzen will, statt es – wie bisher üblich – auf schnellstem Wege direkt oder indirekt über die Kanalisation in die Gewässer abzuleiten. Ein ökologischer Grund für die Nutzung einer Regenwassernutzungsanlage ist der schonende Umgang mit dem Trinkwasser. Gefiltertes Regenwasser ist weicher als Leitungswasser somit ideal für die Verwendung in Waschmaschinen, weil die Heizspirale dadurch weniger schnell verkalkt. Auch für die Toilettenspülung ist das Regenwasser geeignet, sowie als Gießwasser für Zimmerpflanzen aber auch für die Beregnung des Gartens. Auch für industrielle Nutzung ist Regenwasser als Brauchwasser geeignet, solange man die Wasserqualität in die Zisterne regelmäßig kontrolliert.
Hauptanwendungsbereiche:
▪ Regenwassernutzung
▪ Brauchwasseranlagen
▪ Bewässerungsanlagen
▪ Beregnungsanlagen
Serienmäßig verfügen diese Anlagen über einen Druckstutzen für Schläuche. mit Anschlusstülle einen passenden PVC-Schlauch. Ferner gehört zur Grundausstattung solcher Geräte ein Adapter, der es ermöglicht, den standardmäßigen Zulauf (28 mm) auch mit handelsüblichen HT-Rohren zu verbinden.
Die meisten Kondensathebeanlagen haben einen 230V-Einphasen-Wechselstrommotor mit thermischen Überlastschutz. Die Geräte sind ausgeführt in Schutzart IP 44, und sind meistens steckerfertig mit Netzkabel und Schutzkontaktstecker.
Angewendet werden diese Hebeanlagen um das Kondensat das bei der Verbrennung von Gas, Holz oder Öl in den modernen hocheffizienten Heizungskessel oder bei Kühl- oder Klimaanlagen entsteht zu sammeln und in dem Abwasserkanal zu entsorgen.
Hauptanwendungsbereiche:
▪ Entsorgung von Kondensat aus Kühl-, Klimaanlagen oder Heizkessel
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